Es ist zwar nicht super einfach, aber mega effektiv.
Wenn Du einen Feigenbaum vermehren willst, dann ist die einfachste Methode, das Abmoosen.
Wie Du das machst und, wie Du das gleiche Ergebnis erhältst, wie im folgenden Video erklärte ich Dir in diesem Beitrag.
Es gibt für das Abmoosen mehrere Herangehensweisen. Im Grunde geht es darum, wie Du dafür sorgst, dass das eingesetzte Substrat genau an der Stelle bleibt, wo Du später die Wurzeln haben willst.
Doch zu nächst geht es um die Frage, welches Substrat sich eignet.
Zum Abmossen kannst Du alles nutzen, was Du auch für die normale Kultur Deiner Feigen verwendet. Ich nehme einfach das gleiche Kultursubstrat, in welchem auch die Feigen bei mir wachsen.
Die Frage ist nun, wie bleibt es, genau an der Stelle, wo später die Wurzeln sind. Du musst also genau überlegen, wo später der Spross und wo der Topf sein soll. Diese Überlegung ist die Grundlage für die spätere Feige.
Da mein eingesetztes Substrat eine feine Körnung aufweist, ist es wichtig, dass dieses für eine längere Zeit genau an der Stelle wirken kann, wo sich später der Wurzelballen ausbilden soll.
Hierzu habe ich schon sehr viele Möglichkeiten ausgetestet. Die erste war, dass ich das Substrat mithilfe von einer Folie am Trieb fixiert habe und die Folie mit Draht oder Kabelbindern verschlossen/fixiert habe. Auch Klebeband würde funktionieren. Das alles verläuft auch mit Erfolg, ist jedoch so umständlich und unhandlich, dass ich mir eine andere Methode gesucht hatte.
Vor etwa zwei Jahren hatte ich dann im Internet Abmoosungs-Kugeln gefunden.
Ich hatte damals die Kugeln einfach naiv mit Substrat befüllt und an den Pflanzern angebracht. Das Ergebnis war, dass es nicht wirklich erfolgreich war, denn bis zu diesem Tag hatte ich eine wichtige Sache nicht gemacht. Dieser Schritt ist der Gamechanger bei der Abmoosung von Feigen.
An der Stelle, wo später die neuen Wurzeln entstehen sollen, müsst Ihr die Rinde entfernen. Hierfür schneidet ihr im Abstand von mindestens 5 bis 20 mm, je nach Triebstärke, einmal ringsum die Rinde ein, den Rindenstreifen zwischen den beiden Schnittstellen entfernt ihr komplett. Es darf keine Verbindung mehr zwischen dem abzumoosenden Trieb und der Mutterpflanze mehr bestehen. Das Holz bleibt natürlich, ihr entfernt nur die Rinde.
Je nach Jahreszeit, dauert es nun etwa 1-2 Monate bis sich so schöne Wurzeln gebildet haben, wie im gezeigte Beitrag. Ich habe Euch diese Kugeln einmal verlinkt, es gibt hier mehrere Varianten und ich möchte kurz schreiben warum, ich die verlinkte Variante am besten finde.
Der eine oder andere wird sicher direkte erkannt haben, eine der beiden Schalen ist durchsichtig. Dies hat den Vorteil, dass ihr genau mitbekommt, wenn sich Wurzeln gebildet haben. Dies ist deshalb so entscheiden, da ihr mit jedem neugierigen Blick, den ihr in undurchsichtige Kugel wagt, die anfangs sehr empfindlichen Wurzeln zerstört. Es kann sogar so weit gehen, dass ihr dadurch den Bereich, wo die Wurzeln sich bilden, so schädigt, dass ihr eine Infektion in die Pflanze bekommt, sodass am Ende gar keine Wurzeln wachsen. Aus diesem Grund bin ich froh, endlich Kugeln gefunden zu haben, die eben zulassen, dass ich ohne großen Eingriff die Wurzelbildung beurteilen kann.
Sobald in der Kugel erste Wurzeln sichtbar sind, müsst ihr euch noch in Geduld üben. Erst wenn sich sehr viele Wurzeln ausgebildet haben, oder die Kugel komplett durchwurzeln ist. Erst dann ist es an der Zeit, den Trieb abzuschneiden.
Die Schnittstelle solltet ihre etwas abtrocknen lassen und/oder z.B. mit Holzkohlepulver desinfizieren. Erst dann könnt ihr die neue Pflanze umtopfen. Versucht am Anfang die neue Feige nicht zu nass zu halten. Zu trocken ist auch nicht gut, in den ersten 1-2 Wochen solltet ihr die Pflanze auch etwas von zu intensiver Sonneneinstrahlung schützen, damit die gut einwurzeln kann, ohne zu viel Wasser zu verlieren.
Zu viel Wasser im Topf, kann die noch empfindlichen Wurzeln schnell schädigen, die kann gerade im Herbst bei sinkenden Temperaturen schnell zu Fäulnis führen. Im Frühjahr, wenn es schon sehr warm ist, oder im Gewächshaus sind diese Phasen durchaus kürzer, da die Pflanzen zu dieser Jahreszeit deutlich wüchsiger sind, als wenn es auf die Winterpause zu geht.
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Bernd
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