In den letzten Wochen und Monaten haben wir schon fast verlernt, wie es ist, wenn es tagelang warm und trocken ist. Was in den letzten Jahren mit langen und heißen Trockenphasen verbunden war, bekommen wir gefühlt aktuell wieder täglich zurück. Das Wasser von oben.
Doch wie schaut es nun aus mit den Feigenbäumen, wenn es sehr oft oder auch über längere Phasen regnet?
Grundsätzlich schadet Regen dem Feigenbaum nicht. In ihrer ursprünglichen Heimat wachsen sie oft in sehr sandigem und felsigen Böden. Hier sickert der Regen schnell in den Boden und die Feige steht gar nicht so nass. Auch habe ich schon Feigenbäume an Wasserläufen gesehen, die praktisch dauerhaft Wasser zur Verfügung hatten. Feigen sind anpassungsfähig, wenn sie frei ausgepflanzt sind.
Anders schaut es bei Pflanzen aus, die im Container gehalten werden. Die Wurzeln der Feigenpflanze können sich nur innerhalb des Pflanzgefäßes ausbreiten und sind somit sehr schnell limitiert. Solang das Wasser regelmäßig abfließen kann hat die Feige kein Problem. Problematisch wird es erst, wenn zu viel Wasser stehen bleibt und die Pflanze in Stress kommt. Feigenbäume sollten daher, bei zu langen Regenphasen geschützt gestellt werden, damit der Wurzelbereich nicht nass steht.
Wie geschrieben, ist dies bei ausgepflanzten Feigenbäume absolut kein Problem. Der Container macht jedoch einen großen Unterschied.
Das der Feigenbaum Stress hat, ist an gelben runden Flecken zu erkennen. In extremen Fällen kann es auch zu Kümmerwuchs und deformierten Blättern kommen. Vergleichbar ist es mit einer Grippe, die ebenfalls durch einen Virus ausgelöst wird.
Feigen Mosaik VirusFeigen Mosaik Virus
Dieser latent in Feigen schlummernde Virus, ist wie bei vielen Pflanzenviren unproblematisch solang er nicht durch Stress aufgeweckt wird und verliert sich rasch, nachdem die Bedingungen sich bessern, oder die Pflanze ausgepflanzt wird. Dies bestätigen auch meine persönlichen Erfahrungen, während langer Regenphasen wenn ich die getopften Pflanzen mit den ausgepflanzten vergleiche.
Doch nicht nur Regen führt zu diesen Symptomen, auch zu viel Gießen sorgt dafür, dass die an sich eher Trockenheitsliebende Pflanze in Stress gerät.
Ist nur eine getopfte Kultur möglich, muss mit einer Drainage dafür gesorgt werden, dass das Wasser schneller abfließen kann oder die Pflanze so gestellt werden, dass sie weniger Regen abbekommt.
Vor einem Jahr hatte ich mich mit dem Thema Pustelpilze (Nectria) bereits beschäftigt. Damals war der Hintergrund, dass ich mir eine Feige gekauft hatte, die bereits bei der Anlieferung Pustelpilze (Nectria) hatte.
Das Problem war, dass diese Feigenpflanze eine sehr kurze Sprossachse hatte. Aus diesem kurzen Stammstück wuchsen zahlreiche Seitentriebe. Bei vielen Pilzkrankheiten ist es so, dass der Pilz recht gut bekämpfbar ist, wenn bis in das gesunde Holz geschnitten wird. Der Pilz also großzügig aus der Pflanze herausgeschnitten wird.
Allerdings wird der Pustelpilze (Nectria) erst sichtbar, sobald die namensgebenden Pusteln aus dem Holz heraustreten.
Doch dann ist es meist schon zu spät. Damit will ich nicht sagen, dass die gesamte Pflanze von dem Pilz betroffen ist, sondern, dass zumindest der Bereich, wo sich der Pilz samt Myzel befindet, komplett vom Pilz befallen ist.
Die Frage stellt sich somit, wie viel muss herausgeschnitten werden. Um auf die damals gekaufte Pflanze zurückzukommen. Der Stamm, wenn wir ihn so nennen wollen, war etwa fünf Zentimeter lang. Knapp oberhalb war der Pustelpilz (Nectria) deutlich an den Pusteln bzw. Fruchtkörpern zu erkennen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Pilz bereits umliegendes Gewebe befallen hat und so auch eine Eintrittspforte für andere Krankheiten oder Feuchtigkeit ermöglicht hat, ist sehr groß. Gerade bei so wenig Platz für einen Schnitt in gesundes Pflanzengewebe kann davon ausgegangen werden, dass vom oberen Teil nicht mehr viel übrig bleiben kann.
Doch was ist das eigentliche Problem beim Pustelpilz (Nectria)
Pflanzenteile, die vom Pustelpilze (Nectria) befallen sind, sind nicht mehr zu retten. Du kannst nicht wirklich abschätzen, wie weit der Pilz schon in die Pflanze eingedrungen ist. Zwar besitzen Pflanzen durchaus Methoden einen Pilzbefall effektiv einzugrenzen, doch auch die Pflanze benötigt hierzu Platz, um eine Trennschicht einzubringen. Je nachdem wer hier schneller ist, die Pflanze oder der Pilz, was auch von der Witterung abhängig ist, kann dies ein schneller oder langsames Ende bedeuten.
Wird der Befall bei einer großen Feige an den Triebspitzen entdeckt, dann sollt der Trieb im Idealfall sehr großzügig zurückgeschnitten werden. Ein Befall direkt am Stamm ist schon kritischer und kann je nach Position die gesamte Krone zu Fall bringen.
Welche Maßnahmen helfen gegen einen Befall mit dem Pustelpilz (Nectria)
Achte bei deinem Feigenbaum auf Risse in der Rinde. Der Pustelpilz (Nectria) befällt in erster Linie abgestorbenes Material und offene Wunden sind für ihn eine willkommene Einladung. Betroffene Stellen müssen entfernt werden. Steht dein Feigenbaum in einer sonnigen Lage, können sich im Winter durch die Witterungswechsel, schnell Risse bilden.
Ein Weißanstrich des Stamms und der dickeren Triebe kann hier Abhilfe schaffen. Sicher hast Du schon weiß angestrichene Bäume am Weges- oder Straßenrand gesehen.
Sobald Du im Frühjahr, aber auch dem restlichen Jahr, größere Schnittmaßnahmen durchführen musst, heißt es auf das Wetter achten. Im Frühjahr herrscht meist eine kühl-feuchte Witterung. Schneide Deine Feigen nur an trockenen Tagen, dann ist auch gewährleistet, dass die Schnittwunde schnell verheilen kann und trocken bleibt. Um ganz sicherzugehen, findest Du im Handel Wundverschlussmittel.
Viel wichtiger als Wundverschluss mittel ist es jedoch ein sauberes und scharfes Schneidwerkzeug zu verwenden. Eine stumpfe Klinge sorgt dafür, dass die Schnittfläche nicht optimal geschnitten wird und die Pflanze es bei der Wundheilung schwerer hat.
Ganz wichtig ist, dass ihr krankhaftes und befallenes Pflanzenmaterial in der Restmülltonne entsorgt. Nicht in die Biotonne, denn von dort können sich Pflanzenkrankheiten weiter ausbreiten.
Das Alter ist der beste Schutz vor dem Pustelpilz (Nectria)
Je älter und kräftiger dein Feigenbaum ist, umso mehr Masse hat er, um sich gegen eine Vielzahl von Schadorganismen zu schützen. Achte beim Pflanzen auf den richtigen Standort und eine optimale Nährstoffversorgung.
Denn wirklich hilfreiche Fungizide gibt es gegen Pustelpilze nicht. Das einzige, was wirklich hilft, sind gesunde Feigenbäume, am richtigen Standort und mit optimaler Nährstoffversorgung.
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Das Mosaikvirus ist harmloser und hilfreicher als die meisten denken.
Doch wie komme ich zu der se? In der heutigen Zeit ist der Begriff Virus natürlich sehr weit oben in den Schlagzeilen. Alle rennen sie mit Masken herum und haben überhaupt kein Verständnis dafür, was ein Virus ist. Genau das gleiche sieht man bei Pflanzen.
Viren sind allgegenwärtig.
Viren sind infektiöse organische Strukturen, die sich als Virionen außerhalb von Zellen durch Übertragung verbreiten, aber als Viren in der Natur nur innerhalb einer geeigneten Wirtszelle vermehren können. Sie bestehen nur aus DNA oder RNA sowie aus Proteinen, die es ihnen ermöglichen, in eine Zelle einzudringen.
In praktisch jedem Lebewesen sind Viren vorhanden, auch wenn von diesen im gesamten Leben keine Symptome zeigen. Vergleichbar ist dies mit dem Herpesvirus beim Menschen, praktisch jeder hat es in sich, bei einem Großteil treten keine Probleme auf, andere haben ständig damit zu schaffen.
Beschäftigt man sich weiter mit dieser Thematik stellen wir fest, dass die Symptome immer dann auftreten, wenn es zuvor einen äußeren Auslöser gab. Bei Herpes wäre es häufig Stress, Ekel oder ein Schock.
Bei Feigen ist es im Grunde genau das gleiche Muster. Sobald etwas an den Kulturbedingungen nicht stimmt, zeigt sich die häufig an Krankheitssymptomen, die an sich nur auf einen ungünstigen Zustand hindeuten.
Wie bei uns auch sind die meisten Viren unproblematisch und müssen nur auskuriert werden.
Zeigt die Feige zum Beispiel auf Grund von zu nasser Kultur Anzeichen für das aktiveren des Virus, also helle, runde Flecken auf den Blättern, dann müssen die Bedingungen verbessert werden.
Symptome des Feigen-Virus
Das Feigen-Mosaik-Virus zeigt sich mit unterschiedlich starker Ausprägung.
Vorzugsweise weisen die jüngeren Blätter die typischen Symptome auf. Die Blätter zeigen durch runde Flecken oder eine Art „eckigem“ Mosaikmuster an, dass es dem Feigenbaum nicht gut geht.
Werden zu diesem Zeitpunkt die Bedingungen nicht optimiert, neigen die neu entwickelten Blätter zu Missbildungen und Deformierungen. Wie stark die Symptome ausgeprägt sind und wie sie sich zeigen, kann sich von Feigensorte zu Feigensorten unterscheiden. Auch spielt das Wetter eine große Rolle.
Typischerweise tritt das Virus nach anhaltendem Regen oder zu viel Gießen auf. Auch musste ich feststellen, dass ausgepflanzte Feigen im Vergleich zu getopften, deutlich weniger anfällig sind. Das liegt daran, dass in einem guten Gartenboden, das überschüssige Wasser schneller abfließen kann, als in deinem schlecht drainierten Pflanzgefäß. Steht die Feige zu nass sorgt das für Stress, also genau das was ich eingangs oben mit dem Herpesvirus beim Menschen verknüpft hatte.
Ein weiterer Faktor stellt das Wetter dar. Dieses Jahr 2022, gab es einen sehr langen, heißen und trockenen Sommer. An sich ein tolles Wetter für Feigen. Auf dieses Sommerwetter folgte rasch sehr nasses und kaltes Wetter. So ein Wetter ist geradezu ideal Krankheiten zu fördern. Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich auf des Wetter ebenfalls eine Erkältung. So ähnlich müsst Ihr Euch das bei den Feigenbäumen vorstellen.
Auch zu hohe Düngergaben können das Virus aktivieren.
Kann sich das Feigen-Mosaik-Virus übertragen?
Saugende Insekten und Milben stellen natürliche Überträger des Feigen-Mosaik-Virus dar. Aber auch Schneidwerkzeuge, die zwischen zwei Pflanzen, nicht desinfiziert werden, können das Virus übertragen.
Was hilft nun gegen das Feigen-Mosaik-Virus
Wie bereits erwähnt könnt ihr gegen das Virus an sich gar nichts machen. Ihr könnt nur dafür sorgen, dass sich die Bedingungen für die Feige verbessern und die ursächlichen Auslöser abgeschaltet werden. Bei getopften Pflanzen muss dafür gesorgt werden, dass überschüssiges Wasser schnell abfließen kann. Hier hilft eine Drainageschicht oder dem Topf noch mehr Abflusslöcher zu verpassen.
Ebenfalls kann es helfen, wenn die Feige an einem ungünstigen Standort steht, wenn die Feige an einen geschützteren Platz gestellt wird. Feigenbäumen mögen zwar viel Wasser, nur dauernass ist Stress und sorgt für die hier gezeigten Symptome.
Schadet das Virus der Feige?
Wenn die Bedingungen verbessert werden, dann erholt sich die Feige sehr schnell und die neuen Blätter werden auch wieder normal und gesund ausschauen. Das Virus selbst schadet der Feige nicht zwangsläufig, praktisch jede Pflanze ist befallen. Nur wenn die Auslöser nicht beseitigt werden, können die Symptome noch ausgeprägter sein und die Feige nicht mehr gesund wachsen.
Bis auf die für uns unschöne Optik stellt das Virus kein Problem dar, sondern ist in der Tat sogar ein nützlicher Hinweis.
Ist das Feigen-Mosaik-Virus schädlich für Menschen?
Pflanzenviren sind für andere Lebewesen ungefährlich.
Feigen-Spreizflügelfalter (Choreutis nemorana) ist ein Schmetterling aus der Familie der Spreizflügelfalter (Choreutidae)
Was ist der Feigen-Spreizflügelfalter?
Der Feigen-Spreizflügelfalter (Choreutis nemorana) ist ein Schmetterling aus der Familie der Spreizflügelfalter (Choreutidae). Kritisch ist nicht der erwachsene Schmetterling, sondern die wesentlich gefräßigere Raupe. Was im Übrigen bei praktisch allen Schmetterlingen im Bereich der Pflanzenschädlinge ist.
Schadert der Feigen-Spreizflügelfalter meiner Feige?
Der Feige schadet er an sich nur, wenn er in Massen auftritt. Bisher ist dies jedoch noch selten der Fall, denn das noch kalte Winterklima sorgt dafür, dass der Feigen-Spreizflügelfalter durch Frosteinwirkung stirbt. Jedoch führen gerade milde Winter dazu, dass der Feigen-Spreizflügelfalter sich leichter verbreiten und zuwandern kann. Denn heimisch ist er bei uns nicht, er wurde praktisch eingeschleppt, bzw. angelockt. Denn Feigen sind im Trend und immer mehr Feigen finden einen Platz in den Gärten von D-A-CH und somit hat der Feigen-Spreizflügelfalter immer bessere Bedingungen. Auch dadurch, dass manch Feige geschützt überwintert wird und der Feigen-Spreizflügelfalter so ebenfalls den Winter gut überstehen kann.
Es gibt zwei Generationen. Die erste im Juni und Juli. Die zweite Generation bildet sich abn August. Während die erste Generation sich neue Orte sucht, verbleibt die zweite Generation an der Feige, wo sie auch überwintert.
Was mache ich gegen den Feigen-Spreizflügelfalter?
Eine einfache Methode gegen den Feigen-Spreizflügelfalter ist es, diesen abzusammeln. Das ist jedoch bei einer großen Pflanze wenig hilfreich.
Biologische Mittel gegen Raupen können helfen, sind jedoch nur auf Antrag beim zuständigen Landratsamt einsetzbar. Bacillus thuringiensis (Bt.) wirkt vielseitig gegen Raupen, allerdings hat auch dieses Mittel für Feigen keine Zulassnung.
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