Feigenbaum oder Feigenstrauch?

Auf die Wuchsform kommt es an.

Jeder kennt den Begriff Feigenbaum. Er ist gang und gebe und einfach typisch für die Echte Feige (Ficus carica). Doch so einfach ist es nicht, auch wenn Feigenbäume teilweise mit einem Stamm verkauft werden. Trügt dieses Bild über die Eigenschaft der Feigen hinweg zahlreiche Triebe aus dem Wurzelbereich auszutreiben. Diese Verhalten ist typisch für Sträucher.

Der wichtigste Faktor, dass eine Feige die Baumform behält ist eine gesunde Krone. Nur so wird der Austrieb der ruhenden Knospen im Wurzelbereich dauerhaft unterdrückt. Erst wenn etwas mit dem oberirdischen Spross nicht i m Gleichgewicht ist, kann es den Austrieb aus dem Wurzelbereich begünstigen.

Wie wuchsfreudig eine Feige ist bezogen auf den Austrieb aus dem Wurzelbereich kann durchaus abhängig von der Sorte, dem Standort und der Nährstoffversorgung sein.

Selbst Pflanzen, die über viele Jahre als Baum gewachsen sind können zum Strauch werden. Ein Strauch jedoch kann nicht zum Baum werden.

Gibt es bei der Winterhärte Unterschiede bezogen auf die Wuchsform?

Ein Baum hat im Vergleich zu einem Strauch einen entscheidenden Nachteil, diesen finden wir im Stamm. Der Stamm ist der exponierteste und ungeschützte Teil der gesamten Pflanze.

Hier kann die Witterung starken Einfluss nehmen. Auch befindet sich der Großteil des Sprosses im Bereich der Baumkrone. Bedeutet der Stamm ist das Bindeglied zwischen den Wurzeln und der Krone. Passiert irgendetwas mit dem Stamm, kann man nur noch hoffen, dass die Feige aus dem Wurzelbereich austreibt.

Bei einem Strauch ist dies anders. Hier gibt es kein Bindeglied zwischen Spross und Wurzelbereich. Hier gibt es einen fließenden Übergang und unzählige Triebe, die einzeln betrachtet als eigenständiger Stamm funktioniert. Bedeutet, dass wenn hier ein Trieb abstirbt, durch zum Beispiel Frost, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass einer der anderen Triebe es überstanden hat. Auch schützen sich die Triebe gegenseitig. Während die äußeren der Witterung stärker ausgesetzt sind, werden die innenliegenden durch diese geschützt. Von diesem Vorteil kann ein einzelner Stamm nicht profitieren. Je besser der Wurzelbereich ausgebildet ist, umso mehr Möglichkeiten ergeben sich, dass dieser weitere Triebe ausbildet und die Pflanze so am Leben gehalten wird.

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